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Season 01

Isabel Zinnagl

Season 01 I Episode 04

Isabel Zinnagl

Episode 04mit Isabel Zinnagl
00:00 / 37:46
  • Isabel Zinnagl

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Die Unternehmerin Isabel Zinnagl hat Salon Mama gegründet und ein Label für Kinder- und Babypflege namens Alma. Aus dem Filmbusiness kommend hat sie durch das Mutterwerden erfahren, wohin sie wirklich möchte und vor allem bemerkt: Sie will ihr eigenes Unternehmen großziehen.

Wie kam es dazu?

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Ihr Leben war auf ein Ziel ausgerichtet: Film. Ihre komplette Biografie war darauf ausgerichtet und Isabel hat sich durch viel und harte Arbeit an eine Position gebracht, die ihr sehr viel Freude gemacht hat. 15 Jahre lange war sie bei DOR Film. Der Weg dahin war nicht einfach. Auf Einladung vom Herstellungsleiter sollte sie ein Konzept pitchen. Ein Drehbuch, das in Venedig spielt. Isabel erzählte davon ihren -Eltern, und ihr Vater beschloss, das ginge doch nur, wenn man an die Originalschauplätze fährt. Das machte Isabel dann auch, zusammen mit ihrer Familie. Die von Zinnagl mitgebrachten Setfotos und Locationinsights haben dann wohl mächtig Eindruck in Wien bei DOR Film hinterlassen.

Isabel Zinnagl

Es hat immer jemand an mich und

an meine Fähigkeiten geglaubt!

„Ich hatte meine ganze Kindheit lang eigentlich nie Zweifel, dass ich irgendwas nicht kann.“ Dieses Urvertrauen ist für sie einer der wichtigsten Punkte und ein gestärktes Selbstbewusstsein. So kann sie zufrieden sein und sich selbst nicht andauernd in Frage stellen.

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Im Gehen werden

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Selbst wenn sich Zinnagl nie vorstellen hätte können, jemals die Filmfirma zu verlassen: Die Geburt ihrer Tochter Alma hat alles verändert! Und so konnte sie es dann doch, die Firma verlassen:

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Isabel Zinnagl

Ich will jetzt nicht sagen, dass es die „richtige“ Entscheidung war, es war auf alle Fälle eine Entscheidung.

Dabei war es keine strategische Entscheidung, obgleich es allerhand Beispiele gibt von Paaren im Filmbusiness, die bei einer 60-Stunden-Woche inkl. Reisen usw. mit der Kinderbetreuung oder -erziehung als Familie strugglen. Doch jahrelang hat sie sich Hintertürchen offengelassen, immer Nebenjobs gemacht, bis sie letztendlich gesagt hat: „Na, ich lasse jetzt los!“ Bei diesem wichtigen Schritt – nämlich auch, nicht bei DOR Film einzusteigen – hatte die Geburt ihres Sohnes Vito eine tragende Rolle.

 

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Isabel Zinnagl zu Gast in der Macht Zentrale
Isabel Zinnagl im Interview

Entscheidungshilfen

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Zinnagl weiß, dass sie in ihrem Angestelltenverhältnis immer relativ frei und selbstbestimmt arbeiten konnte, und doch hat sie bemerkt, dass es auch dort Grenzen gibt. Jede noch so tolle Idee musste immer von jemandem abgesegnet werden. Jede gute Vorstellung eines Filmes, alle Organisation, die Ideen eben – werden zwar umgesetzt, aber am Ende des Tages steht sie nicht auf der Bühne. Das hat sie zunehmend gestört, nicht im Sinne von „Ich will diese Lorbeeren“ oder „ich will diesen Erfolg“, sondern der Hauptmotivator war:

Isabel Zinnagl

Ich will eine Entscheidung treffen und

dafür dann auch geradestehen.

Durch das oben Beschriebene war auch plötzlich eine gewisse Unzufriedenheit da inmitten einer männerlastigen Filmbranche, vor allem in den Führungspositionen. Dadurch hat sich Isabel immer besser vorstellen können, eine eigene Firma zu gründen. Ihr Wunsch war dann spürbar: Die Freiheit zu haben, zu wirken, zu gestalten und letzten Endes für dieses Wirken und Gestalten auch stehen zu können.

Isabel Zinnagl

Diese Macht hat mir gefehlt.

Und nun ist sie Unternehmerin. Sie meint, ein 10-Jahresplan wäre noch ein Improvement, doch den hat sie nicht. Auch ein Antrieb, die Firma zu vergrößern, ist nicht vorhanden. Wo andere fragen, ob sie höher hinauswolle, gibt sie bloß zur Antwort „Na, bitte nicht!“. Ihr Genuss ist die Freiheit, zu wissen, was sie kann und was sie nicht kann, was sie ist und was sie auch nicht ist. „Und genau das, dass ich das nicht bin, gibt mir eine gewisse Freiheit und auch Macht.“

„Hauptsache es bewegt sich was“ - Prägungen fürs Unternehmerinnentum

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Zinnagl wurde von Familienseite her sehr geprägt. Ihre Mutter hat bereits mit 20 Jahren eine Modeboutique gegründet und dort die ersten Schlaghosen aus Italien an die Frau gebracht. Nachdem ihre Mutter einmal verheiratet und geschieden war, hat sie dann Zinnagls Vater kennengelernt und ist in dessen Baufirma eingestiegen. Ihre Mutter beschreibt sie als absolute Macherin, die stets sehr viel Risiko eingegangen ist. Was sie von ihr gelernt hat ist diese „Just do it Mentalität“. Und: Viel arbeiten und ständig etwas leisten, was Zinnagl beeindruckend findet, betont dabei aber:

Isabel Zinnagl

Man muss schon auch auf seinen Körper hören

und seine Grenzen wahren.

Das Machen und dann auch das Durchhalten empfindet sie als wichtige Werte, die sie von ihrer Mutter mitbekommen hat. Sie fasst es in Beständigkeit zusammen. Und dass das Leben nicht nur lustig und locker ist, sondern dass es gewiss mal mühsame Stationen gibt. Wichtig ist ihr bei all dem: Durchhalten. Und sich nicht in Themen verbeißen. Wenn „etwas so ist, dann hinterfrag ich es nicht 10 Mal, sondern ich mach’s einfach!“

Isabel Zinnagl und Macht

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Macht ist für Zinnagl, ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben zu führen, sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich. In einer weiteren Ausprägung dieser Macht sieht sie es auch als Sich-selbst-Annehmen und Sich-Mögen.

„Sein eigenes Ding durchzuziehen, egal was links und rechts gesagt wird, das ist für mich Macht.“

 

Bei ihrem Unternehmen geht es stark um Mütter bzw. hat sie viel mit Müttern zu tun, vor allem mit welchen, die ihre Mutterschaft in den ersten Jahren gerade durchleben. Da, wo viele Frauen auch in Beziehungen zuerst unabhängig waren, sortieren sich Machtverhältnisse oft ganz neu. Eine Phase, die auch Unzufriedenheit mitbringt und eine Unsicherheit. Und sie beobachtet in der Phase auch viele Frauen, die suchen und suchen, aber nicht ins Tun kommen.

Maternal Gate Keeping

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Ein Thema, das in letzten Jahren häufig und heftig diskutiert wird. Für Maternal Gate Keeping gibt es Theorien, die besagen, dass Frauen mit der Geburt des 1. Kindes und den damit einhergehenden Entwicklungen im Familiengefüge eine Art Machtverlust erleben. Und sich dadurch neue Wege zu dieser Macht finden, bei denen der Partner oft Schwierigkeiten hat, mitzugehen bzw. einen Platz zu finden. Für Zinnagl ist es ein hochspannendes Thema, bei dem sie sich fragt, ob es nicht ein Henne-Ei-Problem sein könnte. Es sei per-se kein Ausgrenzen des Partners, sondern beginne wahrscheinlich schon weit früher.

Isabel Zinnagl

Ich würde nicht sagen, dass es ein aktives

„Ich nehms dir weg!“ ist, sondern es schleicht sich ein,

dann wird es als Macht teilweise missbraucht.

Es gibt auch Wege heraus aus diesem Gate Keeping – besonders wichtig ist es laut Zinnagl, dass man Männern kommunizieren muss, dass jeder Termin gleichwertig und gleich wichtig ist, sei es der  (Business)Termin des Mannes oder der (Business)Termin der Frau.

„Du bist jetzt der flying pilot“

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Isabel gibt da den Tipp, dass Frauen den Männern einfach die Verantwortung übergeben müssen. Und wenn man diesen Tipp anwendet, geht’s auch um ein großes Stück Loslassen. Denn, wenn der Partner dann übernimmt, dann darf es auch egal sein, wann und wie er die Aufgaben erledigt.

Da Zinnagl und ihr Mann Lukas beide recht unstrukturiert sind, entstehen die Strukturen im Tun. Die Aufteilung der Alltagposten funktioniert anscheinend sehr gut. Beim allseits bekannten Streit um den Haushalt konnten sie sich auf eine Reinigungskraft einigen, was ihr Leben im Endeffekt sehr erleichtert hat.

Werte für die Kinder.

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Isabel ist sich klar, wie wichtig es ist, Werte an ihre Kinder weiter zu geben. Sie merkt, dass ihren Kindern es noch sehr leicht fällt, sich selbst zu spüren. Und das findet Isabel ganz wichtig. Vor allem Selbstliebe ist ein Wert, der ihr bei ihrer Erziehung ganz wichtig ist.

Isabel Zinnagl

Als Mensch, im Positiven so wie vielleicht auch im Negativen, sich einfach spüren und wahrnehmen.

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